Tutorat 201207.07.2012

Moderationstraining mit Claudia von Brauchitsch

Claudia von Brauchitsch führt durch das Moderationstraining

Foto: Claudia von Brauchitsch führt durch das Moderationstraining

Im Rückblick war das ganze Wochenende irreal. Doch nicht nur unsere Suiten, der Speiseplan und die Wellnessangebote bleiben in unvergesslicher Erinnerung. Auch das Moderationstraining mit Claudia von Brauchitsch hat so einigen von uns Jungjournalisten neue Perspektiven eröffnet. „Bitte nochmal abpudern und ja keine Streifen tragen!“, erklärte uns Claudia gleich zu Beginn, während sie ihren Blick durch die verunsicherte Menge streifen ließ. „Ist doch egal, wie wir aussehen!“, hörte man jemanden abwinken. Claudia lachte. Und wir verstanden bald, warum. Es war extrem ungewohnt, sich vor der Kamera zu sehen.

Moderationstraining mit Claudia von Brauchitsch

Gleich zu Beginn konnten wir wählen zwischen den verschiedenen Moderationsvarianten Nachrichten, Reporter, Aufsager oder Interview. Die meisten begannen mit Nachrichten in einer provisorischen Studioatmosphäre. Wir erhielten ein Blatt mit kurzen Nachrichtentexten, die wir nach Belieben umformulieren konnten, damit es uns leichter fiel, sie vor der Kamera zu lesen. Hört sich ziemlich simpel an – war es nur leider nicht! Man musste eine Verbindung mit der Kamera herstellen, soll heißen in das mittige schwarze Loch zu schauen, gleichzeitig den Text ablesen und darauf achten, nicht in der Zeile zu verrutschen oder vor Nervosität zu stottern – und falls das Unausweichliche dann doch passierte,  galant und professionell weiterzumachen. Sagen wir so: Von extrem professionellem Auftritt bis zu sympathischen Aussetzern und harmlosen Kraftausdrücken war alles vertreten.

Claudia stand währenddessen hinter der Kamera, gab uns Tipps, redete mit uns, um uns aufzulockern und versuchte das Beste aus uns herauszuholen. Auf der Terrasse startete anschließend die Reportertruppe. Da brachte uns Anna Ellmann mit einem satirischen Auftritt über die imaginäre Ziege Traudl, die direkt vor dem Stanglwirt von einem Porsche Cayenne überfahren wurde, zum Lachen oder Florian Hähnel, der mit seinem Allround-Wissen über Tom Cruise` Scheidung brillierte und sich auf einmal in New York vor einer wichtigen Scheidungskanzlei befand. Den Vogel schoss dann aber Katja Schwarz ab. Während alle ihre Aufsager oder Interviews sprachen, tigerte sie hochkonzentriert im Bibliotheksaal des Stanglwirts umher, um sich ihren Text einzubläuen. Und als die Kamera dann lief und alle Augen auf sie gerichtet waren, war auf einmal alles weg. Sie versuchte es ein zweites Mal, verlor den Faden, versuchte es ein drittes Mal, kam nochmal aus dem Konzept und verzweifelte. Doch Claudia gab nicht so schnell auf, sie stellte Katja eine unvorbereitete Frage und begann mit Lothar Matthäus – Katja unterbrach sie „Oh ne, mit Fußball kenn‘ ich mich gaaaar nicht aus!“ – doch Claudia vollendete den Satz „..und seiner neuen Freundin!“ – und Katja richtete sich sofort auf „Oh ja okaaaaay, bin dabei!“ und legte los mit erfundenem, aber sehr authentisch wirkendem Wissen über das frischverliebte Paar. Auf die Frage, ob an den Gerüchten einer Schwangerschaft denn was dran sei, winkte sie ab: „Sie war heute neben mir am Buffet und von einer Gurke kann man ja wohl keine zwei ernähren!“, stellte sie professionell fest.

Moderationstraining mit Claudia von Brauchitsch

Anschließend sahen wir uns gemeinsam alle Aufnahmen an und jeder hatte die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge und Lob loszuwerden. Manche wackelten vor der Kamera unruhig hin und her, andere sprachen viel zu schnell, wieder andere blickten überhaupt nicht in die Kamera – doch nach dem zweiten Durchlauf waren die gröbsten Fehler überstanden und im Großen und Ganzen schienen wir unsere Sache ganz gut gemacht zu haben. Claudia von Brauchitsch und Günther Elia Treppner waren sichtlich beeindruckt von dem Können ihrer Sprösslinge. „Es gibt keinen von Euch, der kein Talent vor der Kamera hat – das hätte ich nicht gedacht!“, lobte die Moderatorin von TV Bayern live. Und auch wir als angehende Journalisten konnten mit neuen Eindrücken von uns selbst und der Fernsehwelt nach Hause fahren.

Text: Dunja Ramadan

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