Medientage 2016 bringen noch mehr Vielfalt – BLM-Präsident Siegfried Schneider im PresseClub

BLM Präsident Siegfried Schneider. Foto: Johann Schwepfinger.

Vom 25. bis 27. Oktober finden die Medientage München statt. Zum 30. mal kommen Medienmacherinnen und Medienmacher zusammen, um über die immer vielfältiger werdende Branche zu diskutieren.

Beim PresseClub München stellte BLM-Präsident Siegfried Schneider das neue Konzept vor. Im Gespräch mit PresseClub-Vize Uwe Brückner und den anwesenden Journalisten berichtete er auch über seine erste Amtszeit. In diesem Jahr werden die Medientage erneut mehr als 6.000 Menschen erwarten. Laut Schneider werde das größte und wichtigste Medien-Event im deutschsprachigen Raum auch thematisch neue Ansätze vorstellen. Wichtig für Schneider: Immer wieder wolle man über den Tellerrand schauen. Und so sind neben Verlagen auch Start-ups stark bei den Medientagen vertreten. Wobei Technologiefragen im Medienmarkt an Bedeutung zunehmen. Medien wollen nicht nur genutzt werden, sie wollen auch immer mehr über ihren Nutzer erfahren. Die Abgrenzung zwischen Informationsmedien und Nutzermedien ist daher eine zeitgemäße Aufgabe. Nicht zuletzt deswegen werden im Jahr 2016 auch Themen wie Virtual Reality und Augmented Reality in Vorträgen und Präsentationen zur Diskussion gestellt. Etwa 90 Panels werden von 400 Referentinnen und Referenten ausgestaltet.

Die Zeiten in denen Medienhäuser die einzigen Sender waren, die Nachrichten distribuierten, sind längst vorbei. Doch die digitale Transformation sei noch nicht abgeschlossen, lässt Schneider durchblicken.

Allein im Werbemarkt seien mit Konzernen und Services wie Google und Facebook ganz neue und aggressive Player im Markt aktiv. Eine Mischung, die auch für Schneider, den obersten Wächter über die in Bayern beheimateten privaten Medien, neue Chancen, aber auch Regulierungsbedarf bedeuten.

Im Bereich TV und Radio haben sich die Privatsender zuletzt bei der gemeinsamen Nutzung technischer Infrastrukturen weitestgehend einigen können. Denn neben der Full HD TV-Ausstrahlung sind besonders im Audiobereich mit DAB+ weitere Investitionen quasi Pflicht. Zugleich konkurrieren Radiosender mit Streaming-Angeboten.

Bei den Angeboten im Mobile Web und klassischen Web erntstanden Hybride, mit denen die Medienanstalten in Gesprächen sind. So findet z.B. Red Bull TV nicht nur im klassischen TV statt, sondern bindet 45 Millionen Follower bei Facebook oder generiert Einzel-Abrufe für YouTube-Videos, die schon mal bei 7 Millionen liegen. Dies zeige, dass wie sich die Reichweite der Medien im Web und damit die gesamte die Medienlandschaft stark verändere.

Auch für Themen wie Regulierung oder Jugendschutz ergeben sich daraus neue Aufgaben und Fragestellungen. Hier sei man weiterhin im Kontakt zwischen allen Medienanstalten, so Siegfried Schneider.

Text: Thomas Kletschke. Foto: Johann Schwepfinger.

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