Pressegespräch mit den neuen BR-Hörfunkdirektor Martin Wagner: "Öffentlich-rechtlicher Rundfunk muss mehr junge Menschen erreichen"

Der Bayerische Rundfunk (BR) will mit seinem Radioprogramm stärker die Erwartungen und Bedürfnisse gerade auch junger Menschen befriedigen. Bei seinem ersten Besuch im Presseclub verwies der neue BR-Hörfunkdirektor Martin Wagner auf eine erst vor kurzem durchgeführte Untersuchungen, wonach vier von fünf BR-Radioprogrammen vor allem das Hörerpublikum der über 50jährigen erreichen. Mit dem neuen Jugendsender "Puls"werden schon jetzt gezielt junge Leute angesprochen. 2018 soll BR Klassik seinen UKW-Sendeplatz zugusten des werbefreien Jugendprogramms "Puls" freimachen.

Wagner versuchte die Bedenken besorgter Klassikhörer, dass damit der klassischen Musik beim BR weniger Beachtung geschenkt werde, mit dem Hinweis zu begegnen, mit dem Wechsel von UKW auf DAB+ werde die Qualität der Ausstrahlung auf jeden Fall deutlich verbessert; es gebe kein Rauschen mehr und auch im Autoradio werde BR Klassik CD-Qualität haben.

Als Neuerungen im Hörfunkbereich schon für die nächste Zeit kündigte Wagner ein "Klassikportal" und "BR Heimat" sowie die Einführung von Videostreams an. Eines steht für den gebürtigen Unterfranken - der seit 1979 beim BR ist und nach Stationen als Radiokorrespondent in Tel Aviv und Washington zuletzt Leiter des Studios Franken in Nürnberg war - bei der gesamten Diskussion um die Zukunft des Radios und die Konkurrenzsituation zu den Privatradios fest: "Öffentlich-rechtliche Medien sind und bleiben unverzichtbar."

Text: Michael Langer, Foto: Hans Schwepfinger

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