Die Affaire Mollath – Podiumsdiskussion im PresseClub am 2. Juli 2013
Illegalen Geldgeschäften wird nicht nachgegangen, ein interner Bericht der HypoVereinsbank verschwindet in den Schubladen, trotz Interessenkonflikten kommt es zum bis heute nicht korrigierten Skandal-Urteil gegen Gustl Mollath, der seit 7 Jahren in der Psychiatrie sitzt – beurteilt von Gutachtern, die ihn nie untersucht haben.
Seit Monaten nimmt die Affäre Mollath gehörig Fahrt auf. Kein Wunder, gleicht sie doch einem schlechten Hollywood-Drehbuch, das aus Versatzstücken von Kafkas „Prozess“ oder den Theaterstücken von Beckett und Ionesco zusammengeschustert wurde. Man könnte über die Absurditäten lachen, die Trostlosigkeit ästhetisch genießen – ginge es nicht um das reale Weggesperrt-Sein eines Mannes, das auf einem Skandalurteil basiert.
Am 2. Juli diskutierte der PresseClub über die Affaire Mollath und über Konsequenzen aus diesem Fall für die bayerische Justiz mit Dr. iur. h.c. Gerhard Strate (zweiter von rechts), Rechtsanwalt von Gustl Mollath, sowie mit Olaf Przybilla (links außen) und Uwe Ritzer (zweiter von links) (SZ und Autoren des Buches „Die Affäre Mollath. Der Mann, der zuviel wusste“).
Beate Merk oder ein Vertreter des Justizministeriums waren leider nicht bereit, sich an der Diskussion im Club zu beteiligen. Und wie es sich herausstellte ist Gustl Mollath ist kein Einzelfall. In der Diskussion mit den zahlreichen Gästen – im PresseClub gab es nicht mal mehr freie Stehplätze – wurden so viele ähnlich gelagerte Fälle zur Sprache gebracht, dass die Diskussion schließlich gegen 21:00 Uhr beendet werden musste. Was bleibt? Ein großes Misstrauen gegenüber der bayerischen Strafjustiz.
Fotos: Johann Schwepfinger
Zum vollständigen Artikel von Thomas Kletschke zur Podiumsdiskussion