150 Jahre Technische Universität München TUM

Präsident Prof. Dr. Wolfgang Herrmann und Prof. Dr. Sami Haddadin, Robotik-Koryphäe und Träger des Deutschen Zukunftspreises 2017, am 28. März zu Gast im Internationalen PresseClub München

TU-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Herrmann, Anita Bauer-Durè (stellvertretende vorsitzende PresseClub) und Prof. Dr. Sami Haddadin von der TU. Foto: Uli Benz/TUM.

Hochzufrieden und stolz präsentierte uns Professor Dr. Wolfgang Herrmann, seit 20 Jahren Präsident der TUM, die Geschichte dieser atemberaubend erfolgreichen Hochschule. Am 12. April 1868 als kleine Polytechnische Schule mit Hochschulrang gegründet, entwickelte sie sich zu einer internationalen Excellence-Universität. Wenn man den 1930 in die Technische Hochschule integrierten Staatsbetrieb Weihenstephan einbezieht, gehen die Wurzeln der Lebensmittel-Forschung sogar noch viel weiter zurück. 1967 kamen die Medizinische Fakultät und 2001 die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät hinzu. 2017 wurde die Münchner Hochschule für Politik in die TUM eingegliedert, weil Technologien, die nicht in die Gesellschaft eingebettet werden, zu Konflikten führen. Heute forscht die TUM an vier Standorten: München, Freising/Weihenstephan, Garching und Straubing. Der Hightech-Campus in Garching ist inzwischen ihr größte Standort. In Burghausen gibt es des Akademiezentrum Raitenhaslach. Außerdem wurde in Singapur eine TUM Asia eröffnet. Weitere sechs Büros sind über die ganze Welt verteilt.

Die TUM, früher TH München genannt, hat 13 Nobelpreisträger hervorgebracht und kann stolz sein auf bahnbrechende Erfindungen, die hier entstanden sind, u.a. den heute so geschmähten Dieselmotor durch Rudolf Diesel und Kühlgeräte durch Carl von Linde. Oskar von Miller initiiert ein Institut für Wasserbau. Im Schnitt erfolgen aus den diversen Disziplinen jährlich 60 Patent-Erstanmeldungen. In den letzten Jahren sind jährlich 70 Unternehmen von Absolventen gegründet worden. Die TUM ist somit eine der innovativsten Hochschulen Europas.

41.000 Studierende sind bei der TUM immatrikuliert (34% weiblich), somit hat sich die Zahl in den letzten 15 Jahren verdoppelt. 10.000 Bedienstete sorgen für Spitzenforschung in modernsten Einrichtungen. Weltweit halten 250.000 Alumni enge Verbindung zu ihrer TUM. Das Gesamtbudget beträgt 1,3 Milliarden Euro, Drittmittel konnten in Höhe von fast 300 Millionen Euro eingeworben werden. Es war schon von jeher Wert darauf gelegt worden, der gewerblichen und industriellen Welt den Zugang zur Wissenschaft zu verschaffen.

Wer bei Weihenstephan nur an Bier und Milch denkt, kennt den riesigen Universitätskomplex nicht, der dort herangewachsen ist, wo es neben Land- und Forstwirtschaft, Brau- und Lebensmittel-Technik auch um Tierhaltung und Tiermedizin geht, jedoch auch um die Forschungsbereiche Sport, Bewegung, Ernährung und Prävention, also um die Zukunft der Gesundheit.

Besonders stolz ist Prof. Dr. Herrmann auf die von der TUM betriebene Exzellenzinitiative: „Wir waren eine der ersten drei erfolgreichen Universitäten und 2006 die einzige Technische Universität, die vom ersten Tag bis heute dabei ist.“

„Eine Schlüsselberufung in der Gesamtstrategie der TUM“, sagt Präsident Herrmann über Prof. Dr.-Ing. Sami Haddadin, der das neue Integrative Forschungszentrum „Munich School of Robotics and Machine Intelligence“ aufbauen wird. Er hat dafür eine Berufung an das berühmte MIT in Cambridge (USA) ausgeschlagen. Für ihn wurde die neugeschaffene Professur für „Robotics Schience and Sytems Intelligence“ in der Fakultät und Informationstechnik geschaffen. Haddadin hat mit seinem Team bereits kostengünstige, flexible und intuitiv bedienbare Roboter entwickelt. Faszinierend verstand er es, den PresseClub-Mitgliedern den Lernprozess solcher Roboter an seinem Laptop zu demonstrieren.

Wer sich ausführlicher informieren will, auch über die Veranstaltungsreihe, die das ganze Jubiläumsjahr begleiten wird, findet drei Broschüren vor: „150 Jahre Technische Universität München / Das Programm im Jubiläumsjahr 2018“ – „Seit 1868 Technische Universität München / Eine Festschrift“ und „KontaktUM Spezial“ für Alumni der TUM / Herbst/Winter 2017/2018 / ein Geburtstagsheft“.

Fazit unserer Begegnung mit den beiden Professoren: Wie stolz können alle sein, die das Glück haben, an dieser TUM der Zukunft zu studieren, zu forschen und zu lehren. Und wie stolz kann auch München auf ihre TUM sein.

Text: Werner Siegert

Fotos: Uli Benz/TUM

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