Markus Blume: Wie schlagkräftig und glaubwürdig ist die neue CSU im Bundestagswahlkampf?
Er führt im Wahlkampf die Abteilung Attacke der CSU an, obwohl er vom Naturell eher kein krachlederner Haudrauf ist: Generalsekretär Markus Blume hat sich in den letzten Monaten enorm profiliert – nicht nur weil er im Kanzlerkandidaten-Duell mit Armin Laschet der allgegenwärtige Mann an der Seite von Markus Söder war. Die CSU gewann bundesweit an Prestige – und verlor doch den erbitterten Machtkampf.
Wie vernarbt sind die Wunden der Schwesterparteien? Will Markus Blume wirklich eine „neue CSU“, in der es keine Spezlwirtschaft und persönliche Bereicherung mehr gibt? Warum ist die CSU trotz einiger Skandale nach wie vor die erfolgreichste Volkspartei in Europa und besetzt als Regionalpartei seit vielen Jahren wichtige Ministerien in der Bundesregierung? Wie energisch wird die CSU in Bayern wirklich für den ungeliebten Armin Laschet kämpfen, der laut Blume ausdrücklich nicht „Kanzlerkandidat der Herzen“ ist? Und wie viel Beinfreiheit lässt CSU-Chef Markus Söder seinem Generalsekretär, ist Blume mehr Sekretär oder mehr General?
Im Münchner PresseClub hat der Mann, der mit Horst Seehofer und Markus Söder schon zwei Chefs hatte, den Kurs der CSU und seine Amtszeit erklärt, die nicht immer erfolgreich war: 2018 erlitt die CSU mit 37,2 Prozent einen schmerzlichen Wahlsieg, an dem Söder und sein Wahlkampfleiter Blume lange zu kauen hatten, sich aber dann in Umweltfragen und Frauenförderung als sehr lernfähig erwiesen. Macht so ein Aufenthalt in der Todeszone der Politik resilient? Wie hoch liegt die Latte bei der Bundestagswahl, bei der die CSU viel zum Ergebnis der Union beitragen muss, um den Kanzler zu stellen? Moderiert wurde die Veranstaltung von PresseClub-Vorstandsmitglied Manfred Otzelberger.
Text: Manfred Otzelberger
Foto: Bernd Lindenthaler