PresseClub besucht Diözesanmuseum Freising

PresseClub besucht Diözesanmuseum Freising. Foto: Daniela Philippi.

Rund 20 Mitglieder des PresseClubs besuchten das im letzten Jahr wiedereröffnete Diözesanmuseum Freising, das unter seinem Leiter Dr. Christoph Kürzeder zu einem äußerst attraktiven Anziehungspunkt geworden ist. Organisiert hat diesen Besuch im, wie zu hören ist, zweitgrößten kirchlichen Museum der Welt PresseClub-Vorstandsmitglied Hildegard Tröger-Samland.

Präsentiert in lichten Räumen mit atemberaubenden Sichtachsen in den Räumen und nach draußen ins weite Land durch bis zum Boden heruntergezogene Rundbogenfenster: die ständige Schausammlung. Indem sie die Exponate hautnah zeigt, will sie nicht nur Kunst vermitteln, sondern in erster Linie Glauben transportieren, erläutert Christina Metz, die kundige Führerin etwa am Beispiel einer beeindruckenden sitzenden Christusfigur, die auf Augenhöhe fast zu schweben scheint.

Im Mittelpunkt des Interesses jedoch die Sonderausstellung „Verdammte Lust!“, deren doppeldeutiger Titel mehr als neugierig macht. Angeregt 2018 von Kardinal Reinhard Marx und dem damaligen Generalvikar Peter Beer im Zuge der Aufarbeitung der kirchlichen Missbrauchsfälle lädt sie ein zum Nachdenken über das Spannungsverhältnis von Kirche und Sexualität in der Kunstgeschichte. Anhand von Malerei, Skulptur und Graphik von der Antike bis um 1800. Viel Nacktes und kaum Verhülltes beim Sündenfall von Adam und Eva bis zur Büßerin Magdalena. Dagegen der keusche Körper der Maria. Und immer wieder auch die Doppelbödigkeit: scheinbar fromme Szenen als Vorwand für die Darstellung nackter Körper in erotischer Pose. Ein zumeist männlicher Blick aus Sicht der Auftraggeber und der Künstler. Mit einer Ausnahme: Die Barockmalerin Artemisia Gentileschi malt Susanna im Bade in ihren Nöten authentisch, sie war selbst Opfer sexueller Gewalt.

Es bleibt schwierig! So das Fazit der Ausstellung im letzten Saal angesichts eines sexuell erregten Engels von Leonardo da Vinci. Die Besucherinnen und Besucher vom PresseClub hörten jedenfalls 90 Minuten gebannt zu.

Text und Fotos: Daniela Philippi

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