PresseClub-Vorstandsmitglied Dr. Gabriele Weishäupl ging am 1. April 2012 in den Ruhestand

Geworben für den „Mythos München“. Tourismuschefin Weishäupl ging in Ruhestand

von Norbert Matern

Tourismuschefin Weishäupl ging in Ruhestand

27 Jahre warb sie für den „Mythos München“, die Wiesn, das größte Volksfest der Welt. 40 männliche Mitbewerber stach Dr. Gabriele Weishäupl aus, als sie 1985 im großen Saal des Rathauses ihre Vorstellungen von der künftigen Tourismuswerbung für die bayerische Landshauptstadt entwickelte: Internationalität, Tradition und Brauchtum, Netzwerke und Nachhaltigkeit. Sie arbeitete mit großem Erfolg: 7,4 Milliarden Euro Gesamtumsatz bringt der Tourismus jährlich nach München, er trägt dazu bei, dass München auch für Minderbetuchte erschwinglich bleibt.

Dr. Gabi Weishäupl und Ruthart Tresselt
Foto: Johann Schwepfinger

„Ich hole Touristen für kurze Zeit, das ist auch die Basis für diejenigen, die sich das Leben in München sonst nicht leisten könnten“. So Weishäupl auf ihrer letzten Pressekonferenz im Münchner Presseclub, wo sie auch Vorstandsmitglied ist.

1947 in Passau geboren, besuchte „die Gabi “ - wie sie in München liebe - aber auch respektvoll genannt wird - das Gisela Gymnasium der Englischen Fräulein Kloster Niedernburg, studierte in München Kommunikationswissenschaften, Bayerische Geschichte und Politische Wissenschaft um dann für Bild und den Bayerischen Rundfunk als Lokalreporterin zu arbeiten. Bald wurde die Münchner Messe auf sie aufmerksam, wo sie zur Leiterin der Stabsabteilung Öffentlichkeitsarbeit und Protokoll aufstieg. Für ihren Leistungswillen spricht, dass sie dort neben dem Beruf den Studienabschluss Magister Artium erreichte und  mit dem Thema „Die Messe als Kommunikationsmedium- Öffentlichkeitsarbeit und Werbung einer Messegesellschaft“ promovierte.
Weishäupl wurde in letzter Zeit vorgeworfen, zu viel für die Wiesn  und zu wenig für die Kultur getan zu haben. Sie argumentiert: „90 Prozent der der Tätigkeit des Tourismusamts gelten der Kultur, 60 Prozent aller Touristen kommen wegen der Kultur und schließlich ist die Wiesn Teil der Volkskultur“. Der Slogan„München ist mehr…“ gilt auch Musik, Museen, Schlössern sowie Sport und Shopping.

Das Münchner Tourismusamt hat unter Gabriele Weishäupl Vertretungen in USA, Hongkong, Thailand, Singapur, Brasilien, Indien, Südkorea, die Arabischen Golfstaaten und natürlich in China geschaffen wohin Weishäupl als erste Repräsentantin einer Tourismusmetropole schon 1994 mit einer eigenen Präsentation reiste.
Auf dem Oktoberfest sorgte sie u.a. für den Ausschank auch nichtalkoholischer Getränke, die Schaffung einer ruhigen Familienzone, behindertengerechte Zugänge und eine Anlaufstelle für Frauen. Auf dem Christkindlmarkt ließ sie eine Himmelswerkstatt für Kinder errichten.
Gabriele Weishäupl übernimmt jetzt den Ausbau des Oktoberfestmuseums und bleibt Vizepräsidentin des Deutschen Tourismusverbandes.

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