Pressekonferenz12.10.2018 10:00
Buchvorstellung: „50 Jahre Umerziehung – Die 68er und ihre Hinterlassenschaften“
Das Jubiläumsjahr 2018 der „68er“ neigt sich dem Ende zu. Es war viel Heiligsprechung und Weihrauch im Spiel. Kritik und Selbstkritik waren seltener angesagt. Dabei haben die 68er eine höchst ambivalente Vor- und Wirkungsgeschichte. Einerseits rühmen sie sich großspurig, mit ihnen hätten die Fundamentalliberalisierung der Bundesrepublik und die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit begonnen. Tatsächlich sind sie nur auf Entwicklungen aufgesprungen, die längst in Gang gekommen waren. Bei allem Anti-Amerikanismus, den sie vor sich hertrugen, übernahmen sie einschließlich der Reeducation-Absicht der Westalliierten den größten Teil ihrer Ideologie und ihres Aktionismus von US-amerikanischen Vorbildern. Andererseits haben die 68er erfolgreich den Marsch durch die Institutionen beschritten: nicht nur in den linken Parteien Deutschlands, sondern auch in den Medien, in den Kirchen und ganz besonders im Bildungsbereich. Erfolgreich ist nach wie vor der Marsch der 68er bzw. ihrer Epigonen durch die Definitionen. Die Gesinnungsdiktatur der „political correctness“ und der Gender-Ideologie – beides ebenfalls maßgeblich aus den USA kommend – kann mit Fug und Recht als die Enkelideologie der 68er gesehen werden. „50 Jahre Umerziehung – Die 68er und ihre Hinterlassenschaften“ wird von Prof. Dr. Michael Wolffsohn vorgestellt und mit Autor Josef Kraus diskutiert. Michael Wolffsohn war bis 2012 Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr München, erfolgreicher Buchautor (zuletzt „Zivilcourage“ und „Deutschjüdische Glückskinder“), Kolumnist, Talkshow-Gast sowie Träger mehrerer Preise und Auszeichnungen. Josef Kraus war von 1987 bis 2017 ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Lehrerverband, bis 2015 Oberstudiendirektor eines bayerischen Gymnasiums, erfolgreicher Buchautor (u.a. „Helikoptereltern“ und „Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt“), Kolumnist, Talkshow-Gast sowie Träger des Deutschen Sprachpreises 2018.