Sonstiges29.07.2009 19:30
Dokumentarfilmerin Ute Wagner-Oswald zu Gast beim Jour Fixe des NJB: Friedensjournalismus in Afghanistan
Über 30 Jahre lang hatte Ute Wagner-Oswald
als erfolgreiche Dokumentarfilmerin und Produzentin gearbeitet – oft
auch im Ausland – als es sie vor gut 4 Jahren packte: Die schon immer
sozial engagierte, um Aufklärung bemühte und reisefreudige Filmemacherin
entschloss sich, beim Forum Ziviler Friedensdienst eine fünfmonatige
Zusatzausbildung als „Friedensfachkraft“ zu machen.
2006 reiste dann sie im Auftrag des Deutscher Entwicklungsdienst für 2
Jahre nach Kabul, um dort am staatlichen Afghanischen Fernsehen (Radio
Television Afghanistan) als Ausbilderin zu arbeiten. Ihre 'Mission'
dabei: die Vermittlung journalistischen Know-Hows mit Versöhnungs- und
Aufklärungsarbeit vereinen – sprich: Journalisten (und insbesondere auch
Journalistinnen!), Kameramänner und -frauen ausbilden, damit diese aus
ihrem Land für ihre Mitmenschen berichten können.
Dass dies in einem so krisenerschütterte Land wie Afghanistan keine ungefährliche Aufgabe ist – das musste Ute Wagner-Oswald mehr als nur einmal am eigenen Leibe erfahren. Immer wieder galt es, die unterschiedlichsten politischen, bürokratischen aber auch rein technischen Hindernisse zu überwinden – und gerade ihr Anliegen, die Präsenz von Frauen in Medien zu erhöhen – ob nun hinter oder vor der Kamera – war in ein einem traditionell patriarchalischen Gebiet alles andere als einfach.
Trotz aller Widrigkeiten gelang es der engagierten Filmemacherin, beeindruckende Porträts und Reportagen zu realisieren. Momentan arbeitet Ute Wagner-Oswald an einem Projekt über die Folgen des Opiumanbaus in Afghanistan, über Drogenbekämpfung und die Therapie drogensüchtiger Familien – wieder einem heiklen Thema.
Auf welche Schwierigkeiten sie bei ihrer Arbeit als Friedensjournalistin immer wieder stößt und wie es ihr trotz allem gelingt, mit beeidruckenden Filmmaterial zurückzukommen, wie sie ihrer 'Mission Friedensjournalismus' versteht und was sie sich für die Zukunft erhofft – auf diese Fragen (und sicher viele mehr) wird Ute Wagner-Oswald antworten, Einblicke – im wahrsten Sinne des Wortes, nämlich anhand von kurzen Filmbeispielen inklusive!