Pressekonferenz05.06.2012 11:00

Münchner Schmerzoffensive am 1. Aktionstag gegen den Schmerz

Ständiges Brennen, Stechen, Ziehen, Pochen … – 17 Prozent der Deutschen leiden an chronischen Schmerzen. Und bis zu 50 Prozent dieser Patienten erhalten eine ungenügende Schmerztherapie. Allein diese Zahlen zeigen: Menschen, die an chronischen Schmerzen leiden, sind in Deutschland auch heute noch unterversorgt und in ihrer Lebensqualität erheblich eingeschränkt. Um eine breite Öffentlichkeit besser über chronischen Schmerzen zu informieren, findet dieses Jahr am 5. Juni zum ersten Mal der bundesweite Aktionstag gegen den Schmerz statt. Über die kostenlose Hotline 0800-
18 18 120 können Patienten und Angehörige zwischen 9 und 18 Uhr außerdem Fragen an Schmerzspezialisten aus ganz Deutschland stellen.

München ist schon vergleichsweise gut versorgt – und das bei Wartezeiten in spezialisierten Schmerzzentren von bis zu drei Monaten! Was sind weitere Missstände rund um chronische Schmerzen? Und wie kann man diese verbessern? Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. informiert über den „Nationalen Aktionsplan gegen den Schmerz“, der sich den vier Handlungsfeldern „Bewusstsein schaffen“, „Forschung fördern“, „Aus- und Weiterbildung verbessern“ und „Versorgung verbessern“ widmet. Ein weiterer Fokus liegt auf dem erfolgreichen Angebot für chronische Schmerzpatienten im Münchner Raum.  So haben sich multimodale Behandlungskonzepte in interdisziplinären Schmerzkliniken bewährt – ein Patient berichtet über Erfahrungen aus seiner Perspektive. Und die interdisziplinäre Forschung konnte den Weg zu neuen diagnostischen Methoden ebnen.

Ihre Gesprächspartner: Prof. Dr. Dr. Thomas R. Tölle, designierter Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V., Leiter des Zentrums für Interdisziplinäre Schmerztherapie (ZIS) am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM) und Sprecher des Deutschen Forschungsverbundes Neuropathischer Schmerz (DFNS), Prof. Dr. Shahnaz-Christina Azad, Leiterin der interdisziplinären Schmerzambulanz Großhadern, Klinik für Anaesthesiologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, PD Dr. Claas Lahmann, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Oberarzt des Zentrums für Interdisziplinäre Schmerztherapie am Klinikum rechts der Isar der TUM, und ein Patient des Zentrums für interdisziplinäre Schmerztherapie am Klinikum rechts der Isar der TUM.
Moderation: Ruthart Tresselt, Vorsitzender Internationaler Presseclub München e.V.

Der Aktionstag gegen den Schmerz findet ab sofort jährlich jeweils am ersten Dienstag im Juni unter einem anderem Motto statt, dieses Jahr lautet es „Bewusstsein schaffen“. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Schmerzversorgung und machen uns stark für das Anliegen von Schmerzpatienten und deren Angehörigen in Deutschland“, erläutert Prof. Dr. Dr. Thomas R. Tölle, designierter Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. „Wir wollen erreichen, dass jeder Mensch in Deutschland weiß, was bei Schmerzen zu tun ist, an wen er sich wenden kann, dass akute Schmerzen ausreichend behandelt werden müssen, um chronische Schmerzen zu verhindern, und dass niemand Schmerzen ertragen muss“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Koppert, Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft. „Jeder Mensch hat das Recht auf eine angemessene Schmerzlinderung, und deshalb wollen wir noch mehr als bisher politisch und öffentlichkeitswirksam aktiv werden.“ Ein erster Schritt auf diesem Weg war die Verabschiedung des Nationalen Aktionsplans gegen den Schmerz

Zurück