Sonstiges25.01.2011 18:30

TELI-Jour-fixe: "fairCASH – Bargeld 2.0". Elektronisches Geld für das Internet

Zahlt man im Laden mit Bargeld, bleibt man in der Regel anonym. Sobald der Einkauf jedoch im Internet stattfindet, ist der Käufer bei allen Bezahlformen gezwungen, seine Identität offenlegen. Doch nicht immer möchte man das.
Nun ist ein Durchbruch in greifbarer Nähe: "fairCASH based on Loss resistant Teleportation" bildet als Dissertation die wissenschaftliche Basis für ein neuartiges elektronisches Bezahlsystem, für das die Christian-Albrecht-Universität zu Kiel dem Kryptographie-Experten Heinz Kreft im Oktober 2010 die Doktorwürde verliehen hat.
Als disruptive Technologie hat fairCASH das Potenzial, das gesamte ePayment-Wesen von Grund auf zu revolutionieren. Denn fairCASH überträgt Bargeld-Eigenschaften wie Anonymität, Peer-to-Peer- und Umlauffähigkeit
(Transferabilität) auf Internet-Bezahlvorgänge, kann aber auch offline für den direkten Geldtransfer von Person zu Person, etwa via Bluetooth, WLAN oder MMS eingesetzt werden. Im Gegensatz zu anderen ePayment-Systemen kommt fairCASH ohne eine "Trusted Third Party" aus, sei es eine Bank oder ein Dienstleister wie PayPal, der bislang als Vermittler zwischen Zahler und Bezahltem nötig war, um für Fairness und Sicherheit zu sorgen. Beim Bezahlen von Person zu Person fallen keine intrinsischen Transferkosten mehr an, weshalb sich das System ideal für Online-Bezahlinhalte eignet. Und die Zahlung kann – ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Pressefreiheit – anonym erfolgen und dennoch erhält der Zahler automatisch eine rechtskräftige Quittung. An Stelle der Intermediates treten bei fairCASH elektronische Geldbörsen (eWallets) zum Speichern und Übertragen digitaler Münzen (eCoins), die von einer elektronischen Münzanstalt (eMint) bequem, sicher und einfach online zu beziehen sind.
Wie wichtig ein solches direktes und sicheres Bezahl-System in Zeiten schwindenden Vertrauens in Banken und Internet-Provider ist, zeigt eine Statistik der Europäischen Zentral Bank (EZB), der zu Folge 85 Prozent der Bezahlvorgänge in der EU mit Bargeld abgewickelt werden. Das kostet die EU-Bürger jährlich fast 80 Mrd. Euro, im Wesentlichen für Lagerung und CO2-verursachenden Transport. Fast die Hälfte davon ließe sich mit fairCASH einsparen. So wurde fairCASH bereits für die Bewerbung um den "Success of Future Award – Leben mit Weitsicht" der BT zugelassen. Dieser Preis zeichnet Nachhaltigkeits-Projekte aus und wird erstmals im April 2011 verliehen.
Dr.-Ing. Heinz Kreft spricht über "fairCASH – Bargeld 2.0". Elektronisches Geld für das Internet

Die TELI-Jours-fixes sind offen für alle Journalisten, für sonstige Gäste nur mit besonderer Einladung.

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