Pressekonferenz15.06.2010 11:00

Testbiotech e.V. stellt den Bericht "Synthetische Biologie und künstliches Leben" und Start eines internationalen Aufrufes zum Schutz der Biodiversität vor

Kann man aus unbelebter Materie künstliches Leben schaffen? 2010 wurde der Öffentlichkeit jedenfalls erstmals ein vermehrungsfähiger Organismus mit synthetischem Erbgut präsentiert. Synthetische Biologie verfolgt ein Konzept, nach dem Lebensformen vollständig künstlich konstruierbar sind. Künstliche Gene werden im Labor synthetisiert, neue Organismen am Reißbrett entworfen.
Die geplanten Einsatzmöglichkeiten der 'Synthetischen Biologie' reichen von der Medizin, der Herstellung von Biowaffen bis zur Landwirtschaft und Energieerzeugung. Die Auswirkungen einer Verbreitung synthetischer Gene oder Organismen in der Umwelt können aber nicht abgeschätzt werden. Dabei können künstliche Gene, die im Labor für bestimmte Zwecke konstruiert wurden, in Wechselwirkung mit der Umwelt oder mit anderen Genen völlig neue, unvorhergesehene Eigenschaften aufweisen.
Testbiotech stellt einen Report zu den Risiken der Synthetischen Biologie vor und präsentiert ein neues Sicherheitskonzept zum Umgang mit 'künstlichem' Leben. Um eine breitere gesellschaftliche Diskussion zu diesen Themen in Gang zu setzen, wird Testbiotech im Rahmen des Pressegesprächs zudem einen internationalen Aufruf lancieren, der auch von anderen Organisationen unterstützt wird.
Testbiotech e. V. wurde 2008 von einer Gruppe kritscher Experten gegründet, die es sich zum Ziel gesetzt haben, unabhängige Forschung und die gesellschaftliche Debatte über die Auswirkungen der Biotechnologie zu fördern. Weitere Infomationen im Internet unter www.testbiotech.org.

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