Pressekonferenz29.02.2024 10:00
Vorstellung der Ergebnisse einer Studie zu sexualisierter Gewalt im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP)
Das Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) München wird gemeinsam mit „Dissens – Institut für Bildung und Forschung“ (Berlin) die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Untersuchung zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) vorstellen. Es handelt sich hier um die erste derartige Studie in Deutschland, die sich auf einen Jugendverband bezieht.
Im Unterschied zu ähnlichen Arbeiten, die in den vergangenen Jahren zu diesem Thema veröffentlicht wurden, sind die Ermöglichungsbedingungen und Dynamiken sexualisierter Gewalt in einer Jugendorganisation sehr diffizil und zunächst kaum durchschaubar. Häufig wurden sexualisierte Grenzverletzungen und Übergriffe von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen begangen. Gruppenleiter*innen oder Stammesführungen waren möglicherweise selbst betroffen und standen zugleich in der Verantwortung, junge Pfadfinder*innen vor sexualisierter Gewalt zu schützen.
Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen der Pressekonferenz Ergebnisse erläutert, die sich in wesentlichen Punkten von jenen unterscheiden, die in den vergangenen Jahren zu kirchlichen Kontexten veröffentlicht wurden. Dennoch zeigt sich, dass auch Jugendverbände mit dem Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt überfordert waren, sodass auch der BdP als Organisation als auch seine (ehemaligen) Mitglieder immer noch mit den Folgen der verübten Taten zu kämpfen haben.
Die Ergebnisse bieten zudem konkrete Anknüpfungspunkte für die Weiterentwicklung der Prävention von sexualisierter Gewalt im BdP.
Zu Beginn der Pressekonferenz werden die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts von Wissenschaftler*innen der beteiligten Institute vorgestellt. Danach folgt das Statement einer Betroffenen aus dem BdP, die in der Begleitgruppe des Projekts mitgewirkt hat. Abschließend erfolgt ein Kommentar von Vertreter*innen des BdP, insbesondere zu der Frage, was die Ergebnisse für die Weiterentwicklung des Verbands bedeuten.
An der Pressekonferenz nehmen teil:
- Helga Dill, Dr. Peter Caspari und Dr. Tinka Schubert, IPP
- Bernard Könnecke, Dissens – Institut für Bildung und Forschung e. V. Berlin
- Sophie Ruhlig, Betroffene
- Annika Schulz, Kay Mlasowsky und Dustin Schmidt, Vertreter*innen des Bundesvorstands BdP
Weitere Informationen unter: https://www.ipp-muenchen.de/forschungsprojekte/wissenschaftliche-aufarbeitung-des-institutionellen-umgangs-mit-sexualisierter-gewalt-und-missbrauch-im-bund-der-pfadfinderinnen-und-pfadfinder/
Anmeldung: Für die Teilnahme ist eine Anmeldung (bis 27.02.2024) per E-Mail (meyer@ipp-muenchen.de) unter Angabe von Nachname und Medium erforderlich.
Livestreaming: Journalist*innen, die nicht vor Ort sein können, haben die Möglichkeit via Livestream auf dem YouTube-Kanal des PresseClub München e. V. (https://www.youtube.com/c/PresseClubMünchen-e-V) an der Konferenz teilzunehmen und Ihre Fragen im Chat zu stellen.
Veranstalter: Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) München