Neuwahl des Vorstands beim PresseClub München e. V.

Neuwahl des Vorstands beim PresseClub München e. V.

Der PresseClub München e. V. freut sich, die erfolgreiche Wahl seines neuen Vorstands bekannt zu geben. Dr. Uwe Brückner wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung am 11.03.2024 erneut zum Vorstandsvorsitzenden gewählt, womit er seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen wird. An seiner Seite stehen ebenfalls wieder die bewährten Stellvertreter Nelli Hennig und Maximilian von Rossek, die ihre Erfahrung und Expertise weiterhin in den Dienst des Vereins stellen werden.

Eine signifikante Änderung ergibt sich im Amt des Schatzmeisters: David Brill übernimmt diese verantwortungsvolle Position von Peter Althammer. Der PresseClub dankt Herrn Althammer aufrichtig für seine Leistung in herausfordernden Zeiten und blickt optimistisch in die Zukunft. Eine bemerkenswerte Entwicklung im erweiterten Vorstand zeigt sich in der gestiegenen Frauenquote – erstmalig sind mehr Frauen als Männer vertreten. Dies spiegelt die Vielfalt und das Engagement des Clubs wider. Zudem hat der Vorstand durch neue Mitglieder eine Verjüngung erfahren. Wir möchten unseren Dank an alle ehemaligen Vorstandsmitglieder aussprechen und hoffen auf ihre fortgesetzte Unterstützung.

Der Münchner PresseClub, hat aktuell über 800 Mitglieder. Er organisiert jährlich rund 200 Veranstaltungen und Pressekonferenzen, sowohl interne als auch externe.

Alle interessierten Journalisten/PR-Profis und Unternehmenssprecher sind herzlich eingeladen, den PresseClub München e. V. am 18. April beim zwanglosen PresseClub-Café ab 16:30 Uhr näher kennenzulernen.

Text und Foto: Maximilian von Rossek

Die Mitglieder des PresseClubs besuchen das NS-Dokumentationszentrum München

Die Mitglieder des PresseClubs besuchen das NS-Dokumentationszentrum München

Am 22.01.2024 haben sich rund 30 Mitglieder im NS-Dokumentationszentrums am Köngigsplatz zu einer Führung durch das Haus wie auch der Sonderausstellungen getroffen. Unter sachkundiger Begleitung der Direktorin des Hauses, Frau Dr. Mirjam Zadoff, wurde lebhaft diskutiert – vielfach noch unter dem Eindruck der Großdemo für Demokratie am Tag davor stehend.

Die Dauerausstellung „München und der Nationalsozialismus“, die sich über mehrere Etagen erstreckt, beeindruckte in ihrer Vielfalt und Emotionalität der Darstellung. Vieles galt es zu lesen, zu betrachten und auf sich wirken zu lassen – die Besucher haben das Haus sehr nachdenklich verlassen, viele sicher mit dem Vorsatz, bald wiederzukommen.

Text: Hildegard Tröger
Fotos: Hildegard Tröger

PresseClub-Gespräch mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder

Bayern: „Stark und stabil“ in die Zukunft. Aber wie?

PresseClub-Gespräch mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder

Bevor der Landtag in 2024 seine Arbeit wieder aufnimmt und noch vor der Januar-Klausur der CSU, hat der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder den PresseClub München besucht. Zu Beginn seiner zweiten Legislatur als Ministerpräsident ist die politische Situation – nicht nur im Maximilianeum und in den Regionen Bayerns – spannungsgeladen: Internationale Krisenherde stellen die Sicherheits- und Außenpolitik vor schwierige Aufgaben. Wie verteidigungsfähig ist die Bundesrepublik? Wie steht es um die öffentliche Sicherheit im Freistaat? Viele bundespolitische Themen werden von Bayern aus kritisiert: Fragen der Zuwanderung oder fehlende Unterstützung bei Industrieansiedlung und energieintensiven Gewerken.

Wie belastbar ist die „Bayern-Koalition“ der bürgerlichen Mitte? Wie kann das zuletzt von Landtagspräsidentin Aigner angemahnte neue „Miteinander“ mit Forderung von „Ergebnissen“ auch interfraktionell im Plenum, in den Ausschüssen umgesetzt werden? Kann der Freistaat seine Positionen in den Ressorts Wissenschaft, Bildung, Wirtschaft halten?

Der Wissenschaftsstandort Bayern gilt als führend in vielen Disziplinen: Doch woher sollen „1.000 neue Professuren“ kommen, die in der jüngsten Regierungserklärung benannt wurden? Um führende Forschungsregion bei „KI und Robotik“ zu werden, benötigt es Fachkräfte und Expertisen, die angeworben, bzw. am Standort gehalten werden müssen. Auch das Bildungsland Bayern hat im Bundesvergleich durch die jüngste PISA-Studie einen Leistungseinbruch verzeichnen müssen: Zwar konnten Bayerns Privatschulen zuletzt einen Förderschub erhalten, doch Personalsituation und Digitalisierungsgrad sind bei staatlichen und kommunal getragenen Schulen bedenklich.

Die medizinische Versorgung steht ebenfalls in Frage: Ein Kliniksterben wird nicht nur von den Fachgesellschaften vorhergesagt, die Wege zu Notfallzentren und Intensivstationen werden länger. Ebenso betroffen, die flächendeckende Versorgung mit Hausarztpraxen, Behandlungszentren und Apotheken.

Dazu die Energiefrage: Gibt es Rückenwind bei der bayerischen Windkraftflaute? Noch vor wenigen Jahren ging die Zahl neu genehmigter Anlagen gegen Null. Wie ist der Stand bei Wasserstoff oder Geothermie? Energieträger, deren Wirksamkeit seit Jahrzehnten bekannt war. Ist Bayern weiterhin auf importiertes „Fracking-Gas“ oder „Kohlestrom“ angewiesen? Wie ist der Stand beim bayerischen Pilotprojekt „Kernfusion“?

Und nicht zuletzt: Die Union kritisiert die Entscheidungen der „Ampel-Regierung“ in Berlin und pocht weiterhin auf Neuwahlen im Bundesgebiet. Zugleich besteht für die CSU die Gefahr eines Ausscheidens aus dem Bundestag, was dem neuen Wahlrecht mit Wegfall der sogenannten „Grundmandatsklausel“ geschuldet wäre. Gibt es hierzu eine Strategie?

Die Veranstaltung wurde vom PresseClub-Vorsitzenden Dr. phil. Uwe Brückner moderiert.

Text: Dr. Uwe Brückner
Foto: Michael Lucan

Sehen Sie hier den Mitschnitt des PresseClub-Gesprächs vom 10.01.2024:

Die Mitglieder des PresseClubs treffen sich zur Adventsfeier

Die Mitglieder des PresseClubs treffen sich zur Adventsfeier

Am 7.12.2023 haben sich die Mitglieder hoch über dem Marienplatz zur diesjährigen Adventsfeier getroffen. Mit Blick auf den glitzernden Weihnachtsmarkt lauschten sie den Klängen, die Musiker Stephan Schludi auf seiner Gitarre anschlug. Die vielfach selbstgeschriebenen Texte fesselten die Aufmerksamkeit des Publikums, das sich ansonsten sehr angeregt austauschte. Die Stimmung bei Glühwein, Plätzchen und einem herzhaften Buffett (für das ein großes Dankeschön an Karl-Heinz Wildmoser für sein großzügig gespendetes Catering geht!) war bestens. Zu späterer Stunde löste sich die Festgemeinschaft in beschwingter Laune auf – Weihnachten kann kommen!

Text: Hildegard Tröger
Fotos: Maximilian von Rossek, Hildegard Tröger

PresseClub-Werkstattgespräch zum Nahost-Konflikt mit Richard C. Schneider

Gelungener Auftakt einer Reihe von Diskussionsrunden im PresseClub München

Werkstattgespräch zum Nahost-Konflikt

Richard C. Schneider, geboren 1957, ist ein deutscher Journalist, Autor und Dokumentarfilmer. Von 2006 bis Ende 2015 leitete er das ARD-Studio in Tel Aviv, danach das ARD Studio Rom eher er wieder nach Tel Aviv zurückkehrte. Seit 2021 ist er für den Spiegel tätig. Als es um 18 Uhr pünktlich losgeht, ist der PresseClub München bereits prall gefüllt. Im Publikum sitzt auch Fachpublikum, so zum Beispiel Dieter Mayer-Simeth, ehemaliger BR-Korrespondent in Teheran und Tel-Aviv. Nach kurzer Einleitung durch Vorstandsmitglied Peter Althammer, der die Nahost-Reihe ins Leben gerufen hat, hingen die Zuhörer an Schneiders Lippen. Die ersten 45 Minuten Monolog vergingen so schnell – man hatte das Gefühl, man säße im Kino. Oder im falschen Film.

Die Angriffe vom 7. Oktober waren für Richard C. Schneider auch persönlich ein Tag der großen Trauer. Er erfuhr über die sozialen Medien, dass eine gute Bekannte beim Rave ermordet wurde. Sie wurde zuvor vergewaltigt und massakriert. Die Schilderungen weiterer Gräueltaten gingen dem Publikum sehr nah. „Ein neun Monate altes Baby wird in einen Backofen gesteckt, die Temperatur wird auf 240 Grad gestellt und die Eltern müssen gefesselt dabei zusehen, wie ihr Kind langsam verbrennt.“ Schneider betont, dass diese bestialischen Handlungen aber nicht der Grund sind, warum Israel nun keine andere Wahl habe, die Hamas auszulöschen. Es ginge, so wird das in Israel gesehen, schlicht um die Rettung der westlichen Welt. Für Israel und alle Juden dieser Welt sei dieser Kampf auch ein Kampf ums nackte Überleben. Islamistische Gruppen, ob die Hisbollah, die iranische Führung, die Hamas oder der Islamische Dschihad – sie alle hätten vor allem ein Ziel: die Vernichtung aller Juden.

Knapp einen Monat nach dem minutiös geplanten Angriff der Hamas auf Israel ist der Einsatz des israelischen Militärs im Gazastreifen zur Zerschlagung der Hamas schon weit fortgeschritten. Gleichzeitig sind die üblichen Narrative in diesem Konflikt wieder Teil der Diskussion und Propaganda auf beiden Seiten, sie stellen Journalisten vor große Herausforderungen. Für Medienvertreter stellt sich immer wieder die Frage, wie man über die Region objektiv berichten kann – wie sich zurechtfinden in den vorherrschenden Narrativen und der aufgeheizten öffentlichen Stimmung?

„Dem Publikum muss der Kontext der jeweiligen Gesellschaften erklärt werden“, sagt Schneider. Nur so könne der Konflikt besser nachvollzogen werden. Denn oft würden nicht überprüfbare Informationen als wahr angesehen und bedenkenlos übernommen werden: „Israel und die Hamas haben beide ein Interesse die öffentliche Meinung zugunsten von sich selbst zu beeinflussen. Genauso wie natürlich auch Selenskyj das für seine Ukraine macht, das ist ja ganz logisch. Wir kennen das aus vielen Bereichen. Doch wir sind Journalisten. Wir müssen versuchen neutral zu bleiben.“

Auch wenn laut einer aktuellen Umfrage nur noch vier Prozent der Israelis ihrem Ministerpräsidenten Netanjahu glauben, wenn er über den Krieg spricht, so unterlägen die israelischen Aussagen dennoch einigermaßen den regulären Kontrollmechanismen einer Demokratie: der freien Presse und Meinungsäußerung, dem Rechtsstaat und der politischen Pluralität. Schneider ist fest überzeugt: „In Israel kann ich auch heute noch sagen was ich will, zeigen schreiben was ich will, sofern es keine militärischen Geheimnisse während des Krieges betrifft. Da greift die Militärzensur“ Die Massenproteste gegen die Justizreform und jetzt auch die einsetzenden Proteste gegen die Kriegsführung zeigten zudem die demokratische Verankerung der israelischen Gesellschaft: „Davon könnten sich einige westliche Länder eine Scheibe abschneiden.“

Im Gazastreifen hingegen könnten Journalisten ihre Arbeit nur unter dem Einfluss der Terrororganisation Hamas machen – von dort berichten ginge ohnehin nicht mehr wirklich. Schneiders Kollegen, die ihm früher immer mit neutralen Bildern und Berichten aus Gaza geholfen haben, gehen nicht mehr ans Telefon. Er hat den Kontakt verloren. Oft seien nur kleine Ausschnitte sichtbar, die das Berichten mit journalistischen Standards schwieriger machten und dessen sich Journalisten immer bewusst sein sollten. Man sollte auch nicht Krieg inszenieren, so etwa, wenn Korrespondenten mit Helm und schusssicherer Weste direkt aus der Innenstadt von Tel Aviv berichten.

Auch von angeblich unabhängigen Hilfsorganisationen oder WHO könne man nicht immer nur die Wahrheit erwarten. Oft ginge es auch um Dramatisierungen, um im nächsten Jahr mehr Budget zu erhalten. „Alle zehn Minuten stirbt ein Kind in Gaza“ verkündete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus – und die großen Medienhäuser berichteten es. „Die Frage ist: Hat das irgendeiner mal nachgeprüft? Hat da einer mal angerufen? Woher weiss die WHO das? Kann sie das belegen? Die Journalisten machen teilweise keinen guten Job.“

Gegen Ende der abschließenden Fragerunde ist das Interesse der Teilnehmer weiterhin so groß, dass Peter Althammer Schwierigkeiten hat, zu einem natürlichen Ende zu kommen. Seine Abmoderation wird von weiteren Handzeichen und Fragen unterbrochen. Doch bei der letzten Frage zur Einschätzung von Islamwissenschaftlern und Islamexperten in Deutschland muss Schneider feststellen: „Da müsste ich jetzt nochmal eine Stunde lang reden, nur leider haben wir dafür keine Zeit mehr.“ Spätestens dann wurde dem Publikum klar, dass der Nahostkrieg nicht in einem einzigen Werkstattgespräch des Presseclubs erklärt ist, sondern dass er sehr komplex ist. Aber gerade das ist doch auch wieder eine zentrale Erkenntnis und Ansporn genug, diese Reihe noch lange fortzuführen. Der nächste Redner soll Historiker Michael Wolffsohn sein.

Text: Alexander Karam und Philipp Bächstädt
Fotos: Michael Lucan