Christoph Drexler

Christoph Drexler
[Malerei]
18.09.2013–17.01.2014

Christoph Drexler: zum Werk

Ein Feld, ein Haus, ein Zimmer, ein Stuhl zum Beispiel: Die Dinge in Christoph Drexlers Bildern sind lakonisch. Sie erzählen nicht überschwänglich von der weiten Welt oder vergangenen Zeiten, geschweige denn von Übermorgen. Gerade weil die Räume, die in diesen Bildern aufgebaut werden, menschenleer sind, wirken sie auf den Menschen vor dem Bild. Sie scheinen nämlich Referenz zu erweisen an diesen Betrachter. Er scheint der Bezugspunkt für diese Räume, die jedoch zugleich wie ein geschlossenes System funktionieren. Dieses System stellt Farbflächen zueinander. Es moduliert die Oberflächen im klaren Licht und akzentuiert die Schatten. Es lässt den Raum nicht aus der linearen Perspektive entstehen, sondern aus dem Verhältnis plastischer Farbebenen. Es verteilt Formen beispielsweise als Hauswände, als Hügel, als Schattenstreifen im Bild und setzt Flächen- und Raumgefüge in ein Spannungsverhältnis.

Die Beschränkung auf wenige Motive verlangt eine Konzentration auf die Malerei selbst. Hier liegt die Bedeutung der Selbstbeschränkung. Sie verheißt mit jeder neuen Leinwand die Suche nach dem „einen“ Bild. Darin liegt der Schlüssel zum Verständnis der Bilder von Christoph Drexler.

Jochen Meister