Anne Pincus

Anne Pincus
[the Alchemist's Garden]
22.01.2014–23.05.2014

Anne Pincus: zum Werk

Die malerische Wiedergabe von Gärten und das elaborierte Zeichensystem topografischer Landkarten, in denen der dreidimensionale Raum durch Zeichen und Symbole zweidimensional abgebildet wird, verbindet die australische, in München lebende Künstlerin Anne Pincus in ihrer aktuellen Werkreihe. Dass auch jeder Garten als ein jeweils spezifisches Zeichensystem zu gelten hat, ist hierzulande im Unterschied etwa zu Frankreich wenig präsent.

Die Überblendung beider Zeichensysteme in den neuen Werken der gebürtigen Melbournerin lässt Bild- und Symbolwelten entstehen, die, obwohl im Detail durchaus geläufig, doch in ihrer Gesamtbedeutung für die Betrachter rätselhaft werden und möglicherweise auch geheimnisvoll und unscharf bleiben. In christlich geprägten Weltteilen verweist der Garten stets in einem seiner zahlreichen Bedeutungsaspekte auf das Paradies.

Die Mühe der Gartenplanung und -anlage, für die Symbole aus den topografischen Kartenwerken durchaus als Metaphern einstehen können, deutet auf den Charakter des Paradieses als eines verlorenen hin. Von Menschen gemachte Gärten als Sinnbilder des verlorenen Paradieses zu sehen mag jedenfalls ein Deutungsvorschlag sein, den diese Gemälde aus dem Münchner Westend, in dem Anne Pincus ihr Atelier hat, erlauben.

Rüdiger Heise