Sven Kalb

Sven Kalb
[Malerei]
14.01. – 15.05.2010

Sven Kalb: zum Werk

„Ich finde, ein Bild muss Türen öffnen und nicht Erklärungen liefern. Ein Bild muss Türen für den Betrachter öffnen…“ So hat es Sven Kalb in seinen „Bekenntnissen eines Malers“ ausgedrückt und folgerichtig festgestellt: „Wenn ich ein Bild beginne, beginne ich Fragen zu stellen und vermeide Antworten.“

Fragen, die Widersprüche hervorbringen. Nicht nur, weil Sven Kalb als Maler eigentlich ein Zeichner ist. Einer, der ganz unmittelbar die Leinwand mit seinen Fingern bearbeitet. Also doch malt. Oder Spuren zeichnet. Spuren von Menschen, von Körpern. Von den Räumen zwischen den Körpern. Wie ein Bildhauer arbeitet er mit den Händen, bearbeitet er die Körper, streichelt sie; Frauenkörper. Malt Köpfe. Malt glotzende Einäugige. Es sind Wesen mit eigener Sicht jenseits der gewohnten räumlichen Perspektive. Sie sehen anders. Wie der Künstler, der den Blickwinkel wechselt, Menschen in der Masse zeigt und damit Fragen stellt nach Individuation. Oder nach Aufbruch, indem er Boote malt, Sinnbilder auch für Überfahrten. Sind die Bilder die Boote? Zeigen die Stühle, die immer wieder als Motive auftauchen, die Sehnsucht nach Verortung? Erneut ein Widerspruch. So wie das Leben von Widersprüchen geprägt ist.

Vielleicht deshalb hat Sven Kalb festgestellt: „Bilder entstehen aus dem Zulassen des ganzen Schreckens und der ganzen Freude, die man zu erleben fähig ist.“
Wilhelm Warning

WENN ICH EIN BILD BEGINNE
BEGINNE ICH FRAGEN ZU STELLEN
UND VERMEIDE ANTWORTEN.
ICH GLAUBE BILDER ENTSTEHEN VIEL MEHR
AUS EINER HALTUNG ODER
INNEREN EINSTELLUNG –
AUS DEM ZULASSEN DES GANZEN SCHRECKENS
UND DER GANZEN FREUDE
DIE MAN ZU ERLEBEN FÄHIG IST.
DAS BILD SELBST ALS
MEIN ANGESICHT TRÄGT
MICH IN DIE TIEFSTEN TIEFEN
UND LÄSST MICH AUFERSTEHEN.
Sven Kalb