Therese Hefele: zum Werk
Theresia Hefele, die von der Malerei kommt, arbeitet seit mehreren Jahren im Grenzbereich zwischen Malerei und Fotografie. Für ihre Arbeiten hat sie ein Verfahren entwickelt, das Fotografie auf eine ungewöhnliche Art einsetzt: Dicke, massive Holztafeln werden mit einer lichtempfindlichen Emulsion behandelt, auf die dann Fotovorlagen aus ihrem Archiv projiziert werden. So entstehen zunächst Schwarzweißbelichtungen, die von der Künstlerin nachträglich getont oder handkoloriert werden. Sie verwendet dabei kleine Formate, die in Gruppen und Reihungen aufgehängt werden.
Ob als Installation oder Einzelbild: Theresia Hefeles Arbeiten sind Malerei und Fotografie zugleich und weisen immer - in Inhalt und Technik - darüber hinaus. Auch wenn ihre Bilder zunächst zugänglich erscheinen, versagen sie sich doch der schnellen Einordnung. Sehr zurückhaltend und feinfühlig setzt die Künstlerin die Farbigkeit ein, die sich auf zarte Blau-, Grün- und Brauntöne beschränkt. Durch die eingeschränkte, tonige Farbigkeit und die Wahl des gleichen Formats werden unterschiedliche Wahrnehmungsweisen vergleichbar. Es entstehen Stimmungen und Verfremdungen, die in ihrer Stille Assoziationen und Erinnerungen hervorrufen. Nah an den Tafeln kann man den faserigen Pinselstrich sehen. Die fotografische Herkunft der Bilder wird nicht verleugnet, doch erst der malerische Pinselstrich erzeugt die atmosphärische Wirkung der Arbeiten und gibt ihnen eine Aura, die weit über den Darstellungsgegenstand hinausgehen.